FDP.Die Lieberalen Untersiggentahl und Würenlingen: öV-Ausbau folgt zügig

Die FDP-Ortsparteien Untersiggenthal und Würenlingen luden zur umfangreichen Verkehrsinformation in die Räume der Bauunternehmung Urs Birchmeier AG in Siggenthal-Station. Aufhänger war der Bahnhofsneubau inkl. -verschiebung, danach folgten die Informationen zum Stand der Planungen im öffentlichen und Auto-Verkehr.

André Zoppi, Gemeindeammann in Würenlingen, informierte über das Neubauprojekt Bahnhof Siggenthal-Würenlingen. Das Stellwerk ist heute noch mechanisch betrieben, dies ist der Hauptgrund für den Neubau sowie der geplante Doppelspurausbau zugunsten des Personenverkehrs. Gesamthaft werden 25 Millionen Franken verbaut, die zu 100% die SBB trägt. für 714'800 Franken Projektergänzungen fand sich ein Kostenverteiler zwischen SBB, Kanton und Gemeinden. Als beste Lösung erwies sich ein kompletter Neubau verschoben um 200m. Der Freiverlad für Holz und Zuckerrüben erhält ebenfalls einen neuen Standort. Weiter werden Businfrastruktur, Park+Ride und die Veloabstellplätze neu organisiert. Der neue Bahnhof erhält eine lange Haltekante und wird behindertengerecht sein. Gebaut wird von November 2015 bis November 2016.

Die SBB sind ausführendes Verkehrsunternehmen, der Kanton ist Besteller und stellt die Finanzierung sicher, betonte Urs-Martin Koch von der Netzentwicklung Region Mitte der SBB. In den letzten 5-6 Jahren wurden im Zurzibiet rund 70 Mio. Franken in die Bahninfrastruktur investiert, nun kommt der Bahnhof Siggenthal-Würenlingen noch hinzu. Bereits im Dezember 2015 wird die S19 von Zürich-Dietikon nach Koblenz verlängert. Im Rahmen des von den eidgenössischen Räten beschlossenen Ausbauprogramms wird in den nächsten Jahren der Viertelstundentakt Baden-Koblenz eingeführt, was den weitgehenden Doppelspurausbau der Linie bedingt. Weiter werden die S12 ins Birrfeld weitergeführt oder das Angebot auf den Linien Olten-Wettingen und Aarau-Baden ausgebaut.

TCS-Aargau-Präsident und Grossrat Thierry Burkart hielt fest, dass die Hauptschlagader für die Wirtschaft mit 5,8 Millionen eingelöster Fahrzeuge fraglos die Strasse ist. Klar ist aber auch, dass sich die Mobilitätsherausforderungen nicht nur mit einem Verkehrsträger lösen lassen. In der Region wird bald das Verkehrsmanagement Baden-Wettingen starten. Ab Oktober 2016 werden sämtliche 60 Lichtsignalanlagen über einen Rechner gesteuert. Mittels der Dosierung wird nur soviel Verkehr auf die Knoten gelenkt, wie diese auch schlucken können. Hinzu kommt die Busbevorzugung und die Information der Automobilisten über Ausweichrouten. Zur OASE (Ost-Aargauer Strassenentwicklung) mit der Entlastung der Zentren Baden und Brugg und zur Anbindung des Unteren Aaretals kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel mehr gesagt werden, als dass man intensiv Varianten prüfe. Das Projekt wird aber kaum realisiert werden ohne den Ausbau der A1 auf sechs Spuren. Hier müsse der Aargau sich in Bern mit aller Kraft einsetzen, sagt Thierry Burkart; denn aller Verkehr, der über das übergeordnete Strassennetz läuft, verstopft nicht die Dörfer und Kantonsstrassen.

Norbert Stichert, Präsident der FDP Untersiggenthal, verdankte die Referenten und den Gastgeber mit einer guten Flasche Wein und Jörg Wendel von der FDP Würenlingen lud die Anwesenden zum Apéro ein. Die Referenten mischten sich unter die Leute und standen bei angeregten Gesprächen noch lange Red und Antwort.